Die große Schicksalsmelodie des Lebens spielte Ludwig von Beethoven mit dem schleichenden Verlust seines Hörsinns übel mit. Aus sehr persönlichen Gründen kann ich es gut nachvollziehen, was dieses Schicksal bedeutet haben muss. Erstaunlich und unfassbar zugleich, die weltberühmte 9. Sinfonie nie selbst gehört zu haben!
Wie sehe ich den Künstler aus heutiger Sicht?
Aus heutiger Sicht würde ich formulieren, Ludwig van Beethoven war ein Rocker in einer revolutionären Zeit. Er war bereit, seine musikalischen Visionen um jeden Preis durchzusetzen. Seine schwierige Kindheit prägte ihn. Dem Alkohol war er nicht abgeneigt und seine vielen Affären prägten seinen Ruf. Für seine Musik liebten ihn die Menschen, als Nachbar war er in Wien nicht besonders beliebt!
Was macht für mich persönlich Ludwig van Beethoven als Pianist aus?
Für mich persönlich ist Ludwig van Beethoven innovativer Pianist, der den Weg von der Klassik in die Romantik bereitete. Seine technischen Fähigkeiten waren für seine Zeit herausragend. Sein Talent zu improvisieren war seinerzeit unerreicht!
Allen voran die bekannten und beliebten großen Sonaten. Ich selbst favorisiere aus rein emotionalen Gründen die Sonate Nr. 14 "Mondscheinsonate". Gerne zitiere ich aber auch die Sonate Nr. 8 „Pathetique“ oder Sonate Nr. 17 „Tempest“. Mein persönliches Lieblingsstück für den Klavierunterricht ist die kleine Sonate Nr. 20 Opus 49 2 in G-Dur, die sogenannte „Schülersonate“. Geprägt ist dieses Stück mittlerweile von dem eher zweifelhaften Ruhm, bei einigen Konservatorien auf der schwarzen Liste beim Vorspiel für die Aufnahmeprüfung im Fach Klavier zu stehen.
Warum begründet die "Schicksalssinfonie" den größten Rock-Gitarren-Riff aller Zeiten?
Ist die Schülersonate auf der schwarzen Liste einiger Klavierkonservatorien, so ist der größte Rock-Riff aller Zeiten - "Smoke on the Water" von Deep Purple - sicherlich auf der schwarzen Listen in jedem Gitarrenladen! Warum auch Ludwig van Beethoven mit seiner "Schicksalssinfonie" der eigentliche Urheber dieses Rock-Riffs ist, begründete der Gitarrist von Deep Purple, Ri(t)chie Blackmore, in einem Interview im Jahr 2016!
Aufgrund meiner Kindheitserinnerung mit der Fernsehserie Luzie der Schrecken der Straße, ist diese Stück verbunden mit dem Gefühl: "Wenn ich dieses Stück spielen kann, kann ich Klavier spielen." Erst viel später habe ich festgestellt, dass es da ja noch einen zweiten schnellen Lauf gibt!